mit Andreas auf dem Nürburgring !
Der Nürburgring ist bekannt für hochmotorisierte Straßen- und Rennfahrzeuge,
dröhnende Motoren und Abgase. Doch am letzten Wochenende war es vom 11.07.- 13.07.2025
relativ ruhig am Ring, denn nur vereinzelnd dröhnten wummernde Bässe aus
den Lautsprechern und die Ketten- und Laufradgeräusche der tausenden Radsportler
verhallten schnell im dichten Laub der umliegenden Wälder. Seit über 20 Jahren findet
einmal jährlich die Radsportveranstaltung „Rad am Ring“ statt, bei dem die aus Nordschleife
und Grand-Prix-Kurs zusammengelegten Strecken für den Radsport reserviert wurden.
Zurecht wurde die in der Vulkaneifel gelegene Gebirgsrennstrecke auch als “Grüne Hölle”
bezeichnet, da der Nürburgring 26 Kilometer Streckenlänge, 550 Höhenmeter
und 92 Kurven umfasste.
Auch in diesem Jahr waren wieder über 11000 Radsportler am Start, die sich in einer
der sieben Disziplinen beweisen konnten. Höhepunkt der Veranstaltung war der Start
des 24-Stunden-Rennens am Samstag, das allerdings nur auf Asphalt ausgetragen wurde.
Seit diesem Jahr neu im Programm waren parallel dazu ausgetragene Gravelbike-Rennen
der nationalen und internationalen Elite über 25, 50 oder 100 Kilometer, die zumeist
auf Wald- und Forstwegen um die Rennstrecke herumführten. Hinweis: ein Gravelbike
ist ein Fahrradtyp zwischen Rennrad und Cyclo Crosser und ist, wie der Name schon
vermuten lässt, besonders für Schotterwege und leichtes Gelände geeignet. Auf dem
100-Kilometern-Rennen war auch Andreas Broschinski unterwegs, der erneut für die
Emder Laufgemeinschaft am Nürburgring antrat.
Der Start des Gravelbike 100-Kilometerrennens mit 212 Teilnehmern über vier Runden
und 2200 Höhenmeter erfolgte kurz vor 13 Uhr zeitversetzt zu anderen Disziplinen.
Der Massenstart führte dazu, dass es auf den Forstwegen eng wurde und der
aufgewirbelte Staub die Sicht auf den Vordermann stark einschränkte.
Der abgesperrte und ausgewiesene Rundkurs war technisch und konditionell
sehr fordernd. Nicht selten erreichten die Sportler Geschwindigkeiten von
weit über 40km/h auf den abschüssigen Forstwegen und mussten dabei groben
Schotter und Wurzeln überwinden, Sprünge meistern und plötzlich auftauchende
Senken ausgleichen. Die Anstiege waren mit maximal 13 Prozent eher harmlos,
doch die Hitze und die mit 5,5 Kilometer längste Steigung auf losem Geröll hinauf
zur „Hohen Acht“ brachten viele Sportler an ihre
Grenzen.
Danach folgte ein leicht hügeliger Abschnitt mit einer kleinen Schiebepassage bis
die „Döttinger Höhe“ des Rings erreicht wurde und die Gravelbiker wieder Teer unter
die Räder bekamen.
Gemeinsam mit den Rennradfahrern fuhren sie dann durch den
Start- und Zielbereich, das Fahrerlager und das „Links-Rechts-Links“ des Streckenabschnitts
„Hatzenbach“ bis hinter die Quiddelbacher Brücke. Auf nur insgesamt zwei Teilabschnitten
durften die Gravelbiker auf dem legendären Asphalt des Nürburgrings fahren und erreichten
dabei Spitzengeschwindigkeiten von knapp 80km/h. Bei solchen Geschwindigkeiten
musste immer Rücksicht auf andere Teilnehmer genommen und das Tempo dem jeweiligen
Streckenabschnitt angepasst werden.
Wer Plätze gut machen wollte, musste die Ideallinie zwischen den Kurven einhalten.
Der Nürburgring galt unter den Rennradfahrern und Gravelbikern als eine gefährliche
Rennstrecke und es war, immer einer der vielen Rettungswagen im Einsatz.
Durch Hitze, Müdigkeit, Erschöpfung, Unfall, Material- oder Fahrfehler
kam es wiederholt zu Ausfällen, die sich in der hohen Anzahl an Rennabbrüchen
widerspiegelte, denn allein beim 100-Kilometer-Gravelbikerennen kamen weniger
als 50 Prozent der Starter ins Ziel.
Doch Broschinski konnte sein schwerstes Kurzstreckenrennen unfallfrei
und ohne technische Schäden beenden und belegte mit 5:31:22 den
bescheidenen 75. Gesamtplatz und den elften Platz in der Altersklasse Master 3.
Bericht: Andrea Broschinski