Emder Laufgemeinschaft e.V. - Radsport
Andreas Broschinski auf Deutschlandtour
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Manfred Ziegler (63, aus Maikammer) und Andreas Broschinski (48, aus Emden) verbindet seit Jahren
eine Sportlerfreundschaft mit gemeinsamen Unternehmungen auf dem Rennrad und Mountainbike.
Beide Sportler hatten bereits Erfahrungen auf unzähligen Mehrtagestouren in und um Europa gesammelt
und so entschiedenen sie sich dieses Jahr für eine gemeinsame Deutschlandtour mit dem Fahrrad.
Die Etappen sollten abseits der Straßen und entlang der Flüsse ohne festes Tages- und Endziel
führen. Eine weitere Besonderheit waren die Übernachtungen neben der Strecke im Zelt oder auf der
Isomatte unter freiem Himmel. Da sie ihre Tagesetappen erst spät abends beendeten, klingelten sie
gelegentlich an Haustüren und baten um eine Übernachtung im Garten, Schuppen oder in der Scheune.
Das funktionierte erstaunlich gut und oft stand abends das Bier des Gastgebers vor dem Zelt und
morgens wurde den beiden ein vollwertiges Frühstück auf dem Balkontisch geboten.
Ziegler und Broschinski übernachteten so kostenlos in Hintergärten, einem Motorrad-Schuppen,
einer Garage, auf einem einachsigen Getreideanhänger, mehreren Carports, einem Kinderbaumhaus
mit kleinem Tisch und Stühlchen, auf einer Kegelbahn, vor Vereinsheimen und natürlich im Feld.
Oft verzichteten sie dabei auf das Zelten und schliefen mit der Isomatte auf dem Boden.
Morgens wuschen sie sich dann in Flüssen, Bächen, Seen und stiegen auch in den einen oder
anderen Dorfbrunnen.
Beide legten auf ihrer 17-tägigen Tour (26.06.-12.07.2020) fast 1.900 Kilometer und 9.000 Höhenmeter
ab Emden zurück, wobei die längste Tagestour 190 Kilometer betrug. Für Manfred Ziegler kamen
weitere 700 Kilometer dazu, da er in der Pfalz wohnt und die Distanz nach Ostfriesland in mehreren
Tagesetappen mit dem Fahrrad fuhr.
Zusammen starteten sie die Tour dann Ende Juni in Emden mit ihrem ersten Ziel Unterweser.
Auf verkehrsarmen Wegen kamen beide nördlich von Brake auf den Weserradweg und fuhren
diesen über Bremen, Hameln, Bodenwerder bis nach Hannoversch Gemünden und besichtigten
immer wieder die vielen Fachwerkstädte. Broschinski hatte die gesamte Tour geplant und Zieglers
Wunsch berücksichtigt, ab Polle vom Weserradweg abzufahren und rund 100 Kilometer und
1.700 Höhenmeter quer durch den Teuteburger Wald zu fahren, um das Hermannsdenkmal und
die Externsteine zu besichtigen. Beide Sportler bewegten ihre Reisefahrräder mit über
35 Kilogramm Gepäck bei Regenwetter über die Berge. Broschinski, der bereits seine dritte
Deutschlandtour komplett barfuß fuhr, konnte hier mit dem Rad sogar eine 20-prozentige Steigung
bewältigen.
Ab Hannoversch Gemünden folgten beide der Fulda fast bis zur Quelle, um auf 715 Metern Höhe
die Wasserscheide der Rhön zu überwinden. Eines der Highlights auf dieser Tour war die
Fulda-Hängeseilfähre in der Nähe von Morschen, bei der sich die Radsportler per Handkraft einige
Meter hoch in einem Korb über den Fluss ziehen mussten.
Nach Überquerung der Rhön folgten sie dem Fluss Sinn im gleichnamigen Tal auf einer
neuasphaltierten, ehemaligen Bahnstrecke 30 Kilometer ins Tal, bis sie wieder den alten
Radweg erreichten und schließlich in Gemünden am Main ankamen. Den Main mit seinen
vielen Schlössern und Burgen verließen beide nach 60 Kilometern bei Wertheim, um der
Tauber stromaufwärts im Tal zu folgen. Nach Tauberbischofsheim kamen sie im historischen
bedeutenden Rothenburg ob der Tauber an, in dem sie eine längere Stadtbesichtigung
unternahmen. Der Tauberradweg ging hier nahtlos in den Altmühltalradweg über, sodass sie
sich am gleichen Tag wieder flussabwärts bewegten.
Hier endete zunächst die Glückssträhne der beiden Sportler, denn Ziegler bog in der Nähe
der Altmühlquelle falsch ab und so trennten sich die Wege der beiden. Ziegler besaß kein
Mobiltelefon und erst am nächsten Nachmittag konnten sich beide mit etwas Unterstützung
wiedersehen.
Sie fuhren den Fluss Altmühl in zwei Tagen von der Quelle bis zur Mündung und folgten dann
der Donau flussaufwärts über Kelheim, dass gleich vier bemerkenswerte Sehenswürdigkeiten
besaß, denn hier befand sich eine wundervolle Altstadt, die weltbekannte Befreiungshalle über
den Dächern der Stadt zum Gedenken an die gewonnene Schlacht gegen Napoleon, der
Donaudurchbruch mit der engsten und tiefsten Stelle des Flusses weit und breit und das
Kloster Weltenburg mit der ältesten Klosterbrauerei der Welt.
Nach Ingolstadt ging es weiter durch teilweise kilometerlange Wälder nach Ulm, dass für die
höchsten Kirchturmspitze der Welt bekannt ist. Tags darauf war aus zeitlichen Gründen dass
historisch Sigmaringen der Endpunkt der Deutschlandtour. Die Donauquelle war nur eine
Tagesetappe, oder 140 Kilometer entfernt. Die Tour hätte auch noch weiter über den
Schwarzwald und den Bodensee gehen können.
Bericht: 15.07.2020 Andreas Broschinski
Radlust Ostseeradweg
ein Bericht von Andreas Broschinsky (im Mai 2020) | |
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Claudia und Andreas wollten dieses Jahr eigentlich eine Tour südlich des Mains entlang der Flüsse
unternehmen, doch die Situation erforderte ein Umdenken. Schnell waren die neuen Einzeltouren digital
erstellt: beide wollten nun quer durch Nordwestdeutschland immer ostwärts fahren, bis sie auf der
Höhe von Scharbeutz den Ostseeradweg erreichten. Da zu dieser Zeit Schleswig-Holstein den Zugang
für Touristen verwehrte, wurde eine zusätzliche (zweite) Alternativroute ab Hamburg auf dem Gebiet von
Mecklenburg-Vorpommern integriert.
Für Claudia war das Unternehmen eine Primäre, da sie noch nie geplante Mehrtagestouren auf dem Rad
bewältigte. Andreas besaß durch seine unzähligen Deutschlandtouren genug Erfahrungen für das
Unternehmen Ostseeradweg.
Die Räder wurden kurzerhand überholt, Lowrider und Packtaschen angepasst und die Barfußpedale am
Cyclocrosser montiert (Andreas fuhr seine zweite Barfuß-Deutschlandtour). Der Cyclocrosser wurde mit
insgesamt fünf Packtaschen beladen, die zusammen mit dem Fahrer ein Systemgewicht von 140 kg ergaben.
Am Samstag, den 23. Mai fuhren die beiden schließlich in Weener los und erreichten bei sonnigem Wetter
die Stadt Leer. Für Andreas erfolgte gleich die schwerste Prüfung der gesamten Tour mit der Befahrung der
Bahnbrücke über die Leda: starker Seitenwind in zehn Meter Höhe mit großflächigen Packtaschen,
Fahrbahnbreite 1,5 Meter, rechts ein Geländer von nur einem Meter Höhe, links das Tragwerk (Stahlträger)
der Brücke. Nach einigen Sicherheitsstopps war das Hindernis aber schnell überwunden und der Weg
führte beide entlang der Leda und Fehnkanäle über Jaderberg nach Brake.
Tagesglück Nummer eins. Um 17.30 Uhr sollte die Weserfähre eigentlich ihre letzte Fahrt des Tages
antreten, beide kamen jedoch um 17.36 Uhr am Fähranleger an. Zudem hatte man auf der Homepage
nicht beschrieben, welche Seite zuletzt angefahren wird, denn die Fähre kam beiden nun vom Ostufer entgegen!
Da sich noch ein paar Motorradfahrer und ein Auto nach den beiden Radsportlern einordneten, ließ sich der
Fährmann von einer weiteren Fahrt zur anderen Seite überreden.
Tagesglück Nummer zwei. Am Ostufer angekommen hatten beide noch immer keine Unterkunft.
Das Hotel in Sandstedt war telefonisch nicht zu erreiche und so fuhren beide kurzerhand zur angegebenen
Adresse. Es stellte sich heraus, dass die Eigentümer gerade Renovierungsarbeiten unternahmen, aber
Claudia und Andreas trotzdem eine günstige Unterkunft zur Verfügung stellen konnten
(die ersten Gäste nach Corona!). Darüber hinaus gab es ein Abendessen inklusive einem Getränk für
fünf Euro pro Person.
Tagesglück Nummer drei. Das Wetter hatte sich zunehmend verschlechtert, sodass beide nun im Hotel
das Unwetter trocken überstanden.
Der nächste Tag startete zunächst mit Regen und starken Windböen und führte beide über Bremerhaven
bis nach Wingst. Die Tour wurde von beiden ab Bremerhaven im Navigations-Freestyle bewältigt.
Am dritten Tag wieder Glück für die Radsportler: nachdem beide Stade besichtigt und die Elbe bei Wedel
überquert hatten, konnten sie bei Bekannten in Hamburg Abendessen und einige Straßen weiter bei
Verwandten übernachten.
In der Zwischenzeit hatte Schleswig-Holstein das Einreiseverbot aufgehoben, sodass beide am vierten
Tag den direktesten Weg nach Lübeck fuhren und die zuvor geplante Alternativroute damit überflüssig wurde.
Das gewählte Hotel in Lübeck kostete für beide erstaunliche 35 Euro!
Am fünften Tag erreichten Claudia und Andreas bei Scharbeutz schließlich den Ostseeradweg. Hier reihte
sich ein super teurer Kurort an den anderen und machte eher Lust auf schnelles Weiterfahren. Die Tour
führte beide nun nach Ostdeutschland. Im Nirgendwo (Ortsname „Beckerwitz Ausbau“) konnten beide
im letzten Augenblick noch eine Ferienwohnung mieten, um nicht bis Wismar durchfahren zu müssen.
Erstaunlich für beide war ab jetzt das sonnige, windige aber kühle Wetter, das Tageshöchsttemperaturen
selten auf 18 Grad Celsius ansteigen ließ. Am sechsten Tag fuhren beide über Wismar auf die Insel Poel
und weiter über Kühlungsborn nach Bad Doberan.
Am siebten Tag erreichten beide Warnemünde und das traumhaft schöne Naturschutzgebiet Heiligensee
und Hütelmoor, die beide nicht zum Ostseeradweg gehörten. Mit den Navis navigierten beide zielsicher
durchs Gehölz und kamen im Ostseeheilbad Graal-Müritz in die Zivilisation zurück. Weiter ging es nach
Ribnitz-Damgarten, um am nächsten Tag genügend Zeitreserven für die Halbinsel Darß zu haben.
Der Darß erwies sich tags drauf als eine sehr unterschiedliche Radstrecke. Im Osten und Süden
überwiegt das schnurgrade Fahren auf endlosen Deichkronen, meist im ungeschütztem Gegenwind.
Im Nordwesten erstreckt sich dagegen ein nicht enden wollender Nationalpark mit teilweise alten
Baumbeständen und riesigen Moorflächen, der auf Wald- und Schotterwegen mit dem Rad
befahren werden darf.
Der neunte Tag der Tour startete in Barth und führte nach Stralsund zum Übergang auf die Insel Rügen.
Beide änderten die ursprüngliche Strecke und fuhren zunächst auf Wanderwegen entlang der Westküste.
Zurück auf dem Ostseeradweg hatten sie mit extremen Nordwind (Windböen bis 60km/h) und dem
sehr schlechten Wegenetz zu kämpfen, dass teilweise aus groben Kopfsteinpflaster, schlechten
DDR-Plattenwegen und Sandfeldwegen bestand. Rügen, so hatte Andreas bereits Jahre zuvor die
Erfahrung gemacht, ist nichts für Tourenfahrer und schon gar nicht für Rennradfahrer, da die
Landstraßen von den Touristen stark befahren werden! Am späten Abend kamen
beide genervt im Ort Ginst an und stärkten sich in der nahen gelegenen Gastwirtschaft.
Am zehnten Tag der Tour fuhren Claudia und Andreas mit der Wittower Fähre auf den nördlichen
Teil von Rügen. Auch der wassernahe Radweg erwies sich als Katastrophe bis sie schließlich in
Dranske ankamen. Über hügelige, recht gut befahrbare Feldwege führte der Ostseeradweg nun bis
zum nördlichsten Punkt der gesamten Deutschlandtour: Kap Arkona. Danach fuhren beide einen
Katastrophen-Radweg (Wurzeln!) auf dem nicht enden wollenden Landstreifen zwischen Juliusruh
und Glowe, denn hier sind die Ufer von Ostsee (15 km langen Strand) und Bodden teilweise nur
einige hundert Meter voneinander getrennt und es gibt somit keine Alternativstrecken.
Übernachten konnten sie in einem Hotel in Staphel.
Am nächsten Tag fuhren beide über die ehemalige Ferienanlage Prora und das Ostseebad Binz
in das Biosphärenreservat Südost-Rügen mit seinen schönen Buchenwäldern. Unterwegs wurde auch
die bekannte historische Eisenbahn der „Rasende Roland“ gesichtet. Auf der gesamten
Deutschlandtour gab es keinen Defekt an den Rädern, nur Claudias Rennradschuhplatten hatten
ihre Ablegereife durch Verschleiß erlangt (Andreas erwartete systembedingt diesbezüglich
kein Problem:)). Im Ostseebad Baabe konnte beide endliche einen Fahrradhändler ausfindig machen,
der die richtigen Platten auf Lager hatte. Der nächste Ort war Göhren und bereits das Tagesetappenziel.
Tag zwölf. Aufgrund der negativen Wettervorhersage für die folgenden Tage, entschieden sich
beide Radsportler auf den Ostseeradweg Stralsund-Greifswald-Wolgast zu verzichten und mit der
Fähre am Mittwoch von Rügen (Gager) nach Usedom (Peenemünde) über zu setzen. Von Peenemünde
ging es über den gesamten Landstreifen von Usedom mit den traumhaft schönen Wäldern bis nach
Ahlbeck und der deutsch-polnischen Grenze. Hier war definitiv Schluss für beide,
denn polnische Soldaten bewachten die Grenze mit MP im Anschlag und ließen niemanden passieren.
Aber wie wollten die beiden zurück nach Weener kommen? Erst am letzten Tag der Tour machten
sie sich Gedanken darüber... Flixbus, Mietauto oder Bahn? Schlechte Erfahrungen mit dem
Flixbus (und Rädern) ließen den Gedanken an ein Mietfahrzeug aufkommen. Wäre für 80 Euro auch
möglich gewesen, wenn der Vermieter nicht aufgrund von Corona geschlossen hätte. Blieb also
nur der Rückweg mit der Bahn im Regionalverkehr und 9 ½ Stunden Fahrzeit.
Insgesamt war die diesjährige Deutschlandtour für beide eine tolle Erfahrung mit sehr viel Natur, einigen
Herausforderungen und einem prima Wetter. Beide legten 1.047 Kilometer mit 3.600 Höhenmeter zurück,
die längste Tour betrug dabei 111 Kilometer.
Bericht: Anderas Broschinsky (09.06.2020)
Ein lohnender Umstieg auf das Rad
Ex-Fußballer Ralf Scheffler fand nach langer Verletzung Gefallen am neuen Sport
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AUF DER STRECKE VON EMDEN Seit nunmehr 13 Jahren finden nicht nur die reinen Läufer eine Heimat in der Emder Laufgemeinschaft. 2007 haben auch einige Sportler, die in ihrer Sportart verletzungsbedingt nicht mehr Fuß fassen konnten und für die der Laufsport ebenfalls nicht geeignet erschien, eine neue Der vollblutfußballer war jahrelang aktiv bei Spiel und Sport Emden, dem BSV Kickers, der Sportvereinigung Aurich und bei Germania Leer. |
nur von Ärzten empfohlen. „Mittlerweile ist es in unserer Gruppe so, dass einige Läufer, die sich mit
Problemen herumschlagen und nicht trainieren können, dann aber zu uns kommen, weil Radfahren geht“,
sagte Scheffler. Mit 40 stieg auch er endgültig um.
Das hat in den 13 Jahren immer alles gut geklappt. Im vergangenen Jahr hat sich die Gruppe allerdings
neu aufgestellt, auch in Sachen Werbung. Seitdem ist es so, dass die Radfahrer zusätzlich etwas für
Neueinsteiger oder Anfänger anbieten. Es soll den Sportlern in anderen Sportarten der Umstieg auf
das Rennrad leicht gemacht werden.
Beim Training, das sagt Scheffler ganz klar, werde nicht zwischen Profi und Anfänger unterschieden.
„Wir gestalten das so, dass alle mitkommen, dann fährt der Anfänger vielleicht länger im Windschatten.“
Zwischen 50 und 150 Kilometer kommen pro Trainingsfahrt zusammen. Und wenn die Läufer mitfahren,
dann sind die immer beeindruckt. „80 Kilometer im 30er-Stundenkilometerschnitt, das ist schon eine
ordentliche Hausnummer“, sagt Scheffler nicht ohne Stolz.
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So sieht es aus, das neue Shirt (Ernst Potinius) |
Ein klein wenig stolz ist Scheffler auch darauf, dass sich „seine“ kleine Gruppe, sie umfasst rund 20 feste
Mitglieder, alleine finanziert. „Wir machen unser Ding und belasten finanziell die ELG nicht.“ Viele Sponsoren
aus Emden unterstützen die Gruppe, der ehemalige Fußballer ist in der Stadt und über ihre Grenzen hinaus
bekannt. „Leider konnten wir diesmal wegen der Corona-Krise aber nicht unser offizielles Foto mit den
gesponsorten Trikots zur ersten Anfahrt der Saison präsentieren.“ Das werde aber noch nachgeholt, so Scheffler.
In dieser Saison ist sowieso einiges anders durch die Krise. „Wir hatten 2019 ein wirklich sehr erfolgreiches
Jahr mit unserer Gruppe, und ich dachte, das geht 2020 so weiter.“ Während im Winter eher das
Mountainbike benutzt wird, freuten sich schon alle auf die erste Ausfahrt am ersten Samstag im April mit
dem Rennrad. Die hat zwar irgendwie stattgefunden, aber eben nicht wie gewohnt.
„Alle Radsportler starteten in Zweiergruppen oder auch alleine von zu Hause aus“, sagte Scheffler. Bei
herrlichem Sonnenschein wurden von den insgesamt 15 Radrennfahrern weit über 1000 Kilometer gefahren.
„In unserer Whats-App-Trainingsgruppe wurden tolle Bilder gepostet und gleichzeitig noch einmal die
Motivation angekurbelt.“
Motivation ist in diesen Tagen wahrscheinlich sehr wichtig, denn die Pläne für die Saison müssen alle
überarbeitet werden. „Eigentlich wären wir ab dem 10. Mai zu unserer Trainingswoche auf Mallorca.
“ Die ist abgesagt. „Wir haben aber vom Reisebüro ReiseOptimo die Gutscheine für die Fahrt genommen.“
Zwar stehe die Trainingswoche auf der spanischen Insel erst einmal in den Sternen, so Scheffler.
„Doch ich hoffe, dass wir noch in diesem Jahr hinfahren können.“
Natürlich hofft Scheffler auch darauf, dass die ihm gewogenen Sponsoren weiter der Radsportgruppe treu
bleiben. „So ein Trikot kostet so 60 bis 70 Euro, eine kurze Hose dazu noch einmal 80 Euro.“ Da läppert sich
schnell etwas zusammen, wenn der Radfahren noch eine lange Hose und vielleicht eine Jacke braucht.
Die Trainingsgruppe hat sich aufgrund der Krise Gedanken gemacht und sammelt deshalb in diesem Jahr
fleißig Kilometer für einen „Guten Zweck“. Jeder gefahrene Trainingskilometer soll in Geld umgerechnet
werden. „Und am Ende der Saison wird der Geldbetrag einer sozialen Institution zugutekommen.
“ Welche das sein wird, muss noch besprochen werden, Scheffler hofft auch bei dieser Aktion auf den
einen oder anderen Sponsor.
Und was in diesem Jahr gut klappt, könnte 2021 fortgeführt werden. Denn an einer Sache lässt der
Vollblutsportler keinen Zweifel: „Wir reißen in unserer Gruppe Jahr für Jahr eine ganze Menge an
gefahrenen Kilometern ab.“
Bericht: Emder Zeitung Nr. 85 vom 08. April 2020